Qualitätskontrolle in der Fertigung

Forschungsprojekt MK4.0

Motivation und Problemstellung

Mit einer jährlichen Produktion von mehr als 100 GWp, was mehr als 25 Billionen Solarzellen entspricht, hat sich die Photovoltaik-Industrie zu einer Hochdurchsatz-Technologie mit einem hohen Automatisierungsgrad entwickelt. Solch hochmoderne Technologien und die Trends in der Photovoltaikbranche stellen jedoch besondere Herausforderungen entlang der gesamten Fertigungskette. Taktraten von unter einer Sekunde bei der Herstellung von hocheffizienten und energieertragsstabilen Solarzellen erfordern neue technologische Lösungen sowohl bei der Inline-Messtechnik als auch bei der automatisierten Auswertung der dabei entstehenden riesigen Datenmengen. So wächst der Bedarf einer messtechnischen Überwachung von Schlüsselparametern im Produktionsprozess, um Schwachstellen und Qualitätsabweichungen frühestmöglich identifizieren zu können. Inline-Messsysteme und statistische Analysen von Messparametern und Prozessdaten bieten Herstellern, Zulieferern und Maschinenbauern bereits heute Möglichkeiten zur Verbesserung der Produktqualität. Was jedoch aktuell fehlt, ist die konsequente Implementierung einer automatisierten, digital vernetzten und messdatenbasierten Prozessführung und -überwachung innerhalb der Fertigungskette.

MK4-Solarzelltestplattform
© Fraunhofer IMWS
Mithilfe der Mess- und Klassifizierungsplattform »MK4« können aktuelle Photovoltaik-Forschungs- und Entwicklungsthemen bearbeitet werden.

Projektziele und Lösungsansatz

An diesem Punkt setzte das Fraunhofer CSP zusammen mit den Projektpartnern WAVELABS Solar Metrology Systems GmbH, HEGLA boraident GmbH & Co. KG, ASYS Automatisierungssysteme GmbH und CE Cell Engineering Gmbh mit dem Auf- und Ausbau der »MK4«-Plattform an. Im Rahmen eines zwei Jahre andauernden Projekts wurde die Photovoltaik-4.0-taugliche Mess- und Klassifizierungsplattform für die Bearbeitung von aktuellen Forschungs- und Entwicklungsthemen in den Bereichen korrelative Datenanalyse, Machine Learning und adaptive Regelungsprozesse entwickelt, um Verfahrens- und Methodenentwicklung unter produktionsnahen Bedingungen zu erreichen.

Projektsteckbrief

Projekttitel MK4.0 - PV-Mess- und Klassifizierungsplattform für hocheffiziente Solarzellen und Wafermaterialien zur statistischen Qualitätskontrolle in der Fertigung von ertragsstabilen Solarmodulen
Laufzeit 06/2019 – 05/2021
Förderung Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz
Fördervolumen 1.871.935 €
Kooperationspartner
  • ASYS Automatisierungssysteme GmbH
  • CE Cell Engineering GmbH
  • HEGLA boraident GmbH & Co. KG
  • WAVELABS Solar Metrology Systems GmbH
Projektleiter Dr. Stephan Großer
Ziele
  • Aufbau der PV4.0-tauglichen Mess- und Klassifizierungsplattform für die modulare Integration von neuen Prozessierungs-/Behandlungs- und Messstationen
  • schneller Methodentransfer der Prozesskontrollen vom Labor in die Fertigung
  • Integration von flexiblen Datenschnittstellen und Serverstrukturen für die Entwicklung von Industrie 4.0
  • Datenbasis für die Ertrags- und Qualitätssicherung im PV-System in zukünftigen Projekten

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Marko Turek

Contact Press / Media

Dr. Marko Turek

Kommissarischer Gruppenleiter »Diagnostik und Metrologie Solarzellen«

Fraunhofer-Center für Silizium-Photovoltaik CSP
Otto-Eißfeldt-Str. 12
06120 Halle (Saale)

Telefon +49 345 5589-5121